PD Dr. Anna Alegiani baut ab Oktober als Chefärztin im Krankenhaus Reinbek die Neurologie auf

Die Krankenhausleitung bestehend aus Prof. Dr. Stefan Jäckle, Fabian Linke und Prof. Dr. Tim Strate freuen sich auf PD Dr. Anna Alegiani, die ab Oktober im St. Adolf-Stift eine Fachabteilung für Neurologie aufbaut und 2026 mit ihrem neuen Team die Schlaganfallversorgung in der Region auf ein neues Level heben wird.
„Mit der Eröffnung einer weiteren medizinischen Abteilung setzt das St. Adolf-Stift seinen Wachstumskurs der letzten Jahre fort. In der Vergangenheit haben wir bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass wir neue Abteilungen wie beispielweise die Onkologie und die Urologie erfolgreich etablieren können. Jetzt hat uns das Land Schleswig-Holstein insbesondere mit Blick auf die neue Notaufnahme mit dem Aufbau einer neurologischen Fachabteilung beauftragt “, sagt Krankenhaus-Geschäftsführer Fabian Linke zufrieden.

„Die Neurologie inklusive Schlaganfallversorgung ist ein entscheidendes Puzzleteil für eine vollumfängliche Notfallversorgung in der Region. Im Spätsommer kommenden Jahres werden wir unser im Bau befindliches Integriertes Notfallzentrum eröffnen"
"Eine Rund-um-die-Uhr neurologische Versorgung inklusive Stroke Unit für Schlaganfälle wird bereits vorher personell und apparativ etabliert sein, so dass alle neurologische Patienten kompetent vor Ort behandelt werden können“, erklärt Linke den Masterplan.
Chefärztin bietet 2026 mit 4-köpfigen Oberarzt-Team neurologische Maximalversorgung an

„Wir freuen uns mit Privatdozentin Dr. Anna Alegiani eine renommierte und extrem gut vernetzte Chefärztin gewonnen zu haben, die bundesweit besonders als Expertin für Schlaganfälle gilt. Sie wird bereits ab Oktober die Strukturen und Prozesse aufbauen, um im ersten Quartal 2026 mit einem 4-köpfigen Oberarzt-Team mit der neurologischen Versorgung im Krankenhaus Reinbek als Fachabteilung zu starten. Wir heben das Versorgungsniveau damit von der bisherigen soliden Basisversorgung zu einer State of the art-Versorgung eines Maximalversorgers."
Jäckle erklärt: "Im Zusammenspiel profitiert davon auch unsere interventionell aktive Radiologie, unsere Kardiologie und besonders unsere Gefäßchirurgie, die sich auf die Portfolio-Erweiterung freuen, denn sie operieren ja bereits seit Jahren zeitnah viele Halsschlagader-Verengungen, die zu Schlaganfällen führen. Von der gegenseitigen Expertise werden alle Abteilungen und damit auch die behandelten Patienten profitieren. Neben der Schlaganfallversorgung umfasst das breite Spektrum der Neurologie auch die Behandlung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen, beispielsweise epileptischen Anfällen, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose oder unterschiedliche Formen der Demenz.“
Für die neurologische Behandlung stellt sich Dr. Alegiani ein fachlich versiertes Team aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, therapeutischem und medizinisch-technischem Fachpersonal zusammen. Um eine umfängliche neurologische Versorgung gewährleisten zu können und so das Team von Dr. Alegiani zu unterstützen, wird die Radiologische Abteilung durch die Einrichtung einer neuroradiologischen Sektion erweitert – mit dem Ziel vor Ort zum Beispiel in einer Thrombektomie Blutgerinnsel interventionell-radiologisch unmittelbar aus den betroffenen Gefäßen bei einem Schlaganfall entfernen zu können.
Ausgewiesene Expertin hat im UKE zur Schlaganfallversorgung habilitiert
Privatdozentin Dr. Anna Alegiani ist in Hamburg geboren und hat am Universitätsklinikum Eppendorf Humanmedizin studiert. Sie hat 17 Jahre im UKE gearbeitet, bevor sie 2022 als Oberärztin in die Neurologie an der Asklepios Klinik in Altona wechselte. Aufgrund ihrer vielfältigen Tätigkeiten und Mitgliedschaften unter anderem für die Hamburger Arbeitsgemeinschaft Schlaganfall und durch den Aufbau der „German Stroke Registry“ gilt sie als ausgewiesene Expertin für die Versorgung von Schlaganfallpatienten. Während ihrer Zeit am UKE übernahm sie die Leitung der neurologischen Frührehabilitation. Nach einem Führungskräftetraining entschied sie sich 2018 für ein berufsbegleitendendes MBA-Studium mit dem Schwerpunkt der Gesundheitswissenschaften an der Universität Hamburg, das sie 2021 mit einem Master abschloss.
Seit 2022 bis heute ist sie an der Asklepios Klinik in Altona als Oberärztin der Neurologie für alle klinischen Bereiche der Neurologie von der Notaufnahme, über die Stroke bis zur neurologischen Intensivmedizin und Frührehabilitation zuständig. Seit 2024 ist sie im ärztlichen Beirat der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft. 2024 folgte die Habilitation zum Thema „Schlaganfallversorgung, von der Akutdiagnostik bis zur Patientenedukation“. Aktuell werden die Daten einer deutschlandweiten Studie zur Analyse und Optimierung von der Behandlung akuter Schlaganfallpatienten mittels mechanischer Thrombektomie ausgewertet, die Dr. Alegiani in den letzten Jahren durchgeführt hat.
Die Einbindung der Patienten in die Prävention und Therapie findet die Ärztin besonders wichtig
Die Gesundheitsprävention durch die Bildung von Risikopatienten für Schlaganfälle liegt ihr besonders am Herzen:

„Viele warten bei Symptomen eines Schlaganfalls immer noch viel zu lange, bis sie den Rettungsdienst rufen. Dabei gilt ‚Time ist Brain‘"
Alegiani merkt an: "Ebenso ist die rasche akute Versorgung in der Klinik entscheidend. Darüber hinaus erforscht sie seit langem und aktuell im Projekt „Stroke Compass“ in Kooperation mit der Universität Lübeck, was Patientinnen und Patienten bei der Visite überhaupt verstehen und verarbeiten wollen und können. Alegiani: „Ich habe mich gefragt: Welche Informationen benötigen die Menschen, um ihre Ausgangslage nachhaltig zu verbessern? Mich treibt häufig die Frage an, wie Prozesse zu optimieren sind, um ein besseres Outcome zu erreichen. Nicht zuletzt spielt hierbei auch das eigene Team, also die einzelnen Mitarbeitenden eine entscheidende Rolle – auch hier ist es für mich wichtig, alle ins Boot zu holen und ein vertrauensvolles, stabiles und innovatives Arbeitsumfeld zu schaffen.“
Dafür ist es von Vorteil, wenn auch die Zusammenarbeit über das Fachgebiet hinaus funktioniert. Alegiani: „Aus meiner UKE-Zeit weiß ich, dass neben dem medizinisch guten Ruf des St. Adolf-Stiftes immer wieder der besondere Teamgeist im Haus gelobt wurde. In der Neurologie ist eine enge Vernetzung zur Notaufnahme, den Gefäßchirurgen, Kardiologinnen und Radiologen besonders wichtig.“
Den ganzen Menschen in Blick und neue Therapieoptionen im Portfolio
Warum ist Alegiani überhaupt Neurologin geworden? „In unserem Fach behandelt man Jung und Alt gleichermaßen – und hat außerdem immer den Blick auf den ganzen Menschen. Natürlich sind auch bei uns gute Apparate zur Unterstützung wichtig, aber noch wichtiger ist die Anamnese und körperliche Untersuchung, um eine umfängliche Diagnose stellen zu können. Das gefällt mir.“ Darüber hinaus hat sich das Fach in den letzten Jahrzehnten stark entwickelt: „Wir erhalten immer mehr Erkenntnisse über neurologische Erkrankungen, über deren Ursachen und auch neue Therapiemöglichkeiten. Hier gibt es nicht nur viele neue Medikamentengruppen, besonders im Bereich der Immuntherapien bis hin zu genetischen Therapien, sondern auch zum Beispiel die interventionelle Schlaganfalltherapie.“
Ihre Freizeit verbringt Anna Alegiani übrigens am liebsten mit ihrer Familie und vor allem mit ihren zwei Kindern. „Meine Familie in Hamburg ist groß, dabei stammt der italienische Nachname von meinem Ehemann. Im Frühjahr haben wir die Kommunion meiner Tochter gefeiert. Es war ein sehr schönes Fest und hat mir auch noch einmal gezeigt, dass ich gern an einem katholischen Haus arbeiten möchte.“