
Inkontinenz als Volkskrankheit
Die Häufigkeit dieser Erkrankungen erreicht mitunter das Niveau von Volkskrankheiten. Oft können die Beschwerden durch eine ausführliche und genaue Untersuchung sowie eine individuell abgestimmte Therapie gelindert oder sogar geheilt werden und damit auch die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden. Diese Behandlungen stehen Frauen und Männern gleichermaßen zur Verfügung.
Offizielle Beratungsstelle & interdisziplinäre Zusammenarbeit Die Spezialist:innen für Kontinenz und Beckenbodenschwäche im Krankenhaus Reinbek beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der Diagnose und Behandlung der verschiedenen Krankheits- und Beschwerdebilder aus den Bereichen Beckenbodensenkung (Prolaps), Kontinenz und Neurourologie. Aufgrund seiner großen Bandbreite ist unser Urologe Dr. David Marghawal von der Deutschen Kontinenzgesellschaft seit vielen Jahren als offizielle Beratungsstelle zertifiziert worden. In unserem Krankenhaus ist die interdisziplinäre Vernetzung mit anderen Abteilungen eine gelebte Selbstverständlichkeit. Die enge Kooperation der einzelnen Spezialist:innen ermöglicht es, die für Ihre Situation optimal angepasste Behandlung zu konzipieren.
Diese Abteilungen und Schwerpunkte sind an der Patientenversorgung beteiligt:
- Urologie: Dres. med. Claus Brunken / David Marghawal und Team
- Gynäkologie: Prof. Dr. med. Jörg Schwarz und Team
- Allgemein- und Viszeralchirurgie: Prof. Dr. med. Tim Strate und Team
- Gastroenterologie: Prof. Dr. med. Stefan Jäckle und Team
- Radiologie: Prof. Dr. med. Gerrit Krupski-Berdien und Team
- Physiotherapie: Prof. Dr. med. Andreas Niemeier und Team
Diagnostik
Patientinnen und Patienten, deren niedergelassene Hausärzt:innen, Gynäkolog:innen oder Urolog:innen eine stationäre Abklärung oder Behandlung für angezeigt halten, können mit einer Einweisung zu uns in die Indikationssprechstunde kommen. Wir prüfen dann im Rahmen der prästationären Behandlung im interdisziplinären Setting die Notwendigkeit eines Krankenhausaufenthaltes und leiten ggf. die weiteren diagnostischen und therapeutischen Schritte ein.
Wie läuft die Diagnostik ab?
- Ausführliches Gespräch und Beratung
- Verwendung standardisierter Fragebögen
- Körperliche Untersuchung, ggf. mit rektaler und/oder vaginaler Untersuchung
- Ultraschall (abdominell, perineal, vaginal, rektal)
- Harnröhren- und Blasenspiegelung (starr und flexibel)
- Urodynamische Untersuchung
- Konventionelles Röntgen (z. B. retrogrades Urethrogramm, Zystogramm)
- Dynamische MR-Untersuchungen (z. B. Defäkografie)
Leistungsspektrum
Konservative Therapien
- Beckenbodentraining
- Verhaltenstherapeutische Maßnahmen
- Sämtliche gängigen medizinischen Therapien (Anticholinergika, Beta-3- Agonisten, Duloxetin, Schmerzmedikation)
- Topische Therapien der Blasenschleimhaut
- Pessarversorgung
- Erlernen des Selbstkatheterismus
Operative Therapien
- Suburethrale Bänder für Frau und Mann (z. B. TVT, TOT)
- Harnröhrenanhebung (Kolposuspension – offen chirurgisch oder laparoskopisch/ robotisch)
- Künstliche Schließmuskelsysteme für Frau und Mann
- Unterspritzung des Schließmuskels zur Behebung kleiner Defekte
- Vaginale Operationstechniken zur Behebung von Beckenbodendefekten (vordere und hintere vaginale Plastik)
- Anhebung von Blase/ Gebärmutter/ Scheidenstumpf, Enddarm (Sakropexie – offen chirurgisch oder laparoskopisch/ robotisch)
- Applikation von Botulinumtoxin in die Blasenwand
- Blasenschrittmacher (Neuromodulation)
Bei sämtlichen Untersuchungen und Behandlungen sind uns ein vertrauensvoller, diskreter Umgang in einer persönlichen Atmosphäre selbstverständlich