Schulleiterin Christa Knigge nach 32 Jahren an der Pflegeschule des Krankenhauses Reinbek verabschiedet.

Während ihrer 32 Jahre am Krankenhaus Reinbek hat Schulleiterin Christa Knigge den Wechsel von einem von Ordensschwestern zu einen von weltlichen Mitarbeitenden geführtem Krankenhaus erlebt, das in den letzten zwei Jahrzehnten stark gewachsen ist. Als sie 1990 als Lehrerin in der „Krankenpflegeschule“ startete gab es 60 Pflegeschüler:innen in 3 Jahrgängen. Heute werden 150 Auszubildende zu Pflegefachkräfte von 8 Lehrerinnen und 6 zentralen Praxisanleiter:innen in 6 Kursen auf ihre zukünftige Tätigkeit vorbereitet. Knigge selbst hat rund 1000 junge Menschen in der Pflegeausbildung begleitet

Ende September geht die 65-Jährige nun nach zunächst 12 Jahren als Lehrerin und dann 20 Jahren als Schulleiterin am St. Adolf-Stift in den wohlverdienten Ruhestand. Den Staffelstab übergibt sie bereits zum 1. September an ihre Stellvertreterin und Nachfolgerin Christiane Behrschmidt, um noch einen Monat lang für Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Zur Verabschiedung und den Neuanfang kamen rund 70 geladene Gäste in den Patientengarten des Krankenhauses. Unter freiem Himmel und im Schatten von früchtetragenden alten Apfelbäumen wurde hier eine Freiluft-Andacht gefeiert. Im Anschluss verabschiedete Pflegedirektor Nils-Michael Wulf Christa Knigge für das Direktorium in den Ruhestand. Dabei bedankte er sich für ihr außerordentliches Engagement in der Pflegeausbildung im Haus, aber auch in Schleswig-Holstein. „Unzählige Schülerinnen und Schüler hast du bei ihrer Berufswahl begleitet, tausende Gespräche geführt, die die Zukunft vieler Menschen beeinflusst haben. Und stolze 3 Curricula, also gesetzliche Änderung in der Pflegeausbildung, hast du durch konkrete Lehrpläne mit Leben gefüllt.“ Wulf stellte heraus, dass Knigge ein großer Verdienst für den stetigen Ausbau und die Modernisierung der Pflegeschule zukommt, auch weil sie sich selbst immer weiterbildete, zuletzt mit einem Masterstudiengang.

Gemeinsam mit Christa Knigge überreichte Wulf der neuen Schulleiterin Christiane Behrschmidt vor den Gästen den Staffelstab: „Du bekommst ein tolles Team an Lehrerinnen, das durch den Neustart im Rahmen des Campus für Gesundheitsberufe noch weiterwachsen wird!“ Im Campus für Gesundheitsberufe wird das Adolf-Stift seine Aktivitäten ab sofort rund um Aus-, Fort- und Weiterbildung bündeln und weiter verbessern. Der neue Campus erhält durch einen für die nächsten Jahre geplanten Neubau ein eigenes Gesicht.

Christiane Behrschmidt bedankte sich bei Wulf und Knigge für das Vertrauen und verriet: „Was viele nicht wissen: Ich gehörte in den 1990er Jahren zu einem der ersten Kurse, die Christa für das Krankenhaus Reinbek als Pflegekräfte ausgebildet hat. Wir kennen uns also schon sehr lange…“ Behrschmidt war nach ihrer Ausbildung als Krankenschwester und Intensivkrankenschwester unter anderem in Boberg tätig. Nach einem Diplomstudium zur Pflegepädagogin lehrte sie ab 2007 am UKE und erwarb berufsbegleitend 2014 den Masterabschluss. Im November 2019 ist die heute 52-Jährige als als Pädagogin für Pflege- und Gesundheitsberufe und als Stellvertreterin von Knigge zurück an ihre Ausbildungsstätte gekommen. Gemeinsam haben die beiden Frauen im Jahr 2020 die „Generalistische Ausbildung“ in einem Lehrplan fürs St. Adolf-Stift umgesetzt.

Ihre Dankesrede hatte Christa Knigge auf ihrem iPad gespeichert. Damit wurde noch mal deutlich, dass sie immer mit der Zeit geht. Die scheidende Schulleiterin freute sich, dass auch so viele Ordensschwestern zu ihrer Verabschiedung gekommen sind. 

In der Rede wurde deutlich, dass die Pflegeausbildung Schnittstellen zu vielen Berufsgruppen in einem Krankenhaus hat, nicht nur zur Pflege. „Gemeinsam mit den Direktorien haben wir die Schule immer weiterentwickelt. Insgesamt begleiteten mich drei Kaufmännische Direktoren, drei Ärztliche Direktoren und vier Pflegedirektoren:innen auf meinem Weg. Bereits vor Jahren haben wir über ein Bildungszentrum für Gesundheitsberufe nachgedacht. Ich freue mich, dass nun der Campus für Gesundheitsberufe realisiert wird und dass ich an den Ideen dazu noch mitarbeiten konnte. Und ich wünsche allen Lehrenden, Praxisanleitenden und meiner Nachfolgerin viel Glück und Mut beim Umsetzen.“