Chefarztwechsel in der Reinbeker Anästhesie
Zum 1. Januar 2026 übernimmt der Leiter des Departments für Ambulantes Operieren, Dr. Timo Rath (rechts), die Chefarztposition der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift von Privatdozent Dr. Thorsten Krause (links), der Ende Dezember mit 64 Jahren in den Vorruhestand geht. PD Dr. Thorsten Krause war seit 2007 als Chefarzt der Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin tätig und ist damit einer der dienstältesten Chefärzte in Reinbek.
Zum 1. Januar 2026 übernimmt der Leiter des Departments für Ambulantes Operieren, Dr. Timo Rath, die Chefarztposition der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift von Privatdozent Dr. Thorsten Krause, der Ende Dezember mit 64 Jahren in den Vorruhestand geht.
Privatdozent Dr. Thorsten Krause war seit 2007 als Chefarzt der Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin tätig und ist damit einer der dienstältesten Chefärzte in Reinbek.
„Thorsten Krause hat sich um das St. Adolf Stift verdient gemacht und entscheidend an der Entwicklung unseres Hauses mitgewirkt. Er zeigte sich immer offen für die Weiterentwicklung anästhesiologischer Verfahren und die Etablierung neuer Operationsmethoden."
Linke erläutert: "So ist das St. Adolf-Stift schnell Vorreiter in den Ultraschall-gesteuerten Regionalanästhesien und Nervenblockaden gewesen. Unter seiner Leitung wurde auch der Akutschmerzdienst unseres Hauses etabliert, der sehr erfolgreich die zahlreichen Patientinnen und Patienten versorgt, die nach größeren Operationen ihre Schmerzmittel per Pumpe selbst dosieren können.“ Und auch seine wissenschaftliche Karriere sei überzeugend: Neben vielen wissenschaftlichen Publikationen, hat er bis heute Lehraufträge an der Uniklinik Hamburg-Eppendorf und an der Medical School inne.
Bereits seit Ende der 1990er Jahre kennen sich Timo Rath und Thorsten Krause aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. PD Dr. Krause hat seinen Nachfolger 2023 vom benachbarten Krankenhaus Geesthacht als Departmentleiter für Ambulantes Operieren an das St. Adolf-Stift geholt.
„Dr. Rath kennt das Team und die Gegebenheiten des Hauses bereits aus mehrjähriger eigener Erfahrung. Er übernimmt eine fachlich wirklich exzellent aufgestellte Abteilung, mit einem großen Behandlungsspektrum auf universitärem Niveau. Innerhalb des zertifizierten Onkologischen Zentrums, dem ebenfalls zertifizierten Trauma- und Endoprothetikzentrum sowie dem Bereich der Gefäßmedizin, werden eine große Vielzahl zum Teil hochkomplexer Eingriffe mit großer Expertise durchgeführt.“
Linke ergänzt: „In seiner neuen Rolle wird Dr. Rath die Zukunft unseres Hauses mitgestalten und die Brücke zwischen stationärer und ambulanter Versorgung noch enger schlagen. Mit seiner hohen fachlichen Expertise, langjährigen Führungserfahrung und seinem feinen diplomatischen Gespür hat er bereits als Departmentleiter moderne, effiziente und sichere OP-Abläufe in unserem Haus sowie im Ambulatorium des Elisabethinum MVZ geschaffen – zum direkten Wohl unserer Patientinnen und Patienten. Was Dr. Rath besonders auszeichnet, ist seine empathische, verbindende und gewinnende Art. Er versteht es Menschen mitzunehmen und Teams zu inspirieren. Als ehemaliger Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Geesthacht ist er zudem politisch gut vernetzt, kennt den regionalen Krankenhausmarkt und pflegt wertvolle Kontakte in der Gesundheitsbranche. Mit dieser einzigartigen Kombination aus Kompetenz, Erfahrung und Persönlichkeit bringt Dr. Rath genau das mit, was unser Haus für die Zukunft braucht.“
Nach dem Studium der Humanmedizin an der Universität Hamburg schloss Timo Rath seine ärztliche Ausbildung im Jahr 2003 ab und promovierte ein Jahr später mit magna cum laude. Seine Facharztausbildung absolvierte er am UKE. Dr. Rath verfügt über ein breites akademisches Fundament: Er besitzt das Europäische Diplom in Anästhesiologie (DESA), einen Master im Gesundheitsmanagement (MBA), sowie Zusatzqualifikationen in Rettungsmedizin und Spezieller Intensivmedizin. Als engagierter Kursleiter im Bereich Sonografie (DEGUM-Kursleiter-Stufe II) und aktives Mitglied verschiedener Fachgesellschaften – unter anderem als stellvertretender Landesvorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten (BDA) in Schleswig-Holstein – bringt er seine Expertise auch über die Klinikgrenzen hinaus ein.
Von 2011 bis 2013 war Rath im Asklepios Klinikum Harburg als Oberarzt tätig. 2013 übernahm er die Position als Ärztlicher Leiter des Ambulanten Operationszentrums am BG Klinikum Hamburg. Dort verantwortete er den strukturellen und operativen Aufbau des Zentrums, führte moderne Regionalanästhesieverfahren ein und etablierte ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem.
Von 2017 bis 2022 leitete Dr. Rath als Chefarzt die Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Johanniter-Krankenhaus Geesthacht. Von 2020 bis 2022 war er zudem Ärztlicher Direktor des Hauses. In dieser Funktion übernahm er auch während der COVID 19-Pandemie zentrale Aufgaben, unter anderem als Leiter der Krankenhaus-Einsatzleitung und Mitglied der Corona-Task-Force der Johanniter-Krankenhäuser und -Pflegeeinrichtungen.
Ein zentraler Schwerpunkt seiner Arbeit am St. Adolf-Stift wird darin bestehen, die Herausforderungen der Krankenhausgesetzgebung strategisch und zukunftsgerichtet anzugehen.
„Auch zukünftig möchte ich eine moderne, menschliche und sichere Patientenversorgung gewährleisten. Dabei steht eine messbar gute Qualität durch eine zunehmende Spezialisierung im Fokus.“
Mit seiner Ehefrau und drei Kindern ist der 51-Jährige in Hamburg-Bergedorf zu Hause. In seiner Freizeit findet man ihn beim Tennisspielen oder auf dem Segelboot – er genießt die gemeinsame Zeit mit seiner Familie am und auf dem Meer.
Terminhinweis
Wer Dr. Rath einmal persönlich kennenlernen möchte: Am Mittwoch, 21. Januar 2026 ist er einer der Referenten bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Schleswig-Holsteinischen Anwaltskammer. Von 18.00 bis 20.00 Uhr geht es in der Aula um das Thema: „Selbst bestimmen, bevor andere entscheiden: Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung verständlich erklärt“. Nach drei Vorträgen aus Blick des Mediziners, des Juristen und der Krankenhausseelsorgerin gibt es eine Podiumsdiskussion und eine Fragerunde.
Hintergrundstück
Der scheidende Chefarzt PD Dr. Thorsten Krause
Thorsten Krause legte 2001 am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf seine Facharztprüfung ab und wurde dort schnell Oberarzt in leitender Funktion. Im Jahr 2004 erfolgten die Habilitation, die Verleihung der Venia legendi sowie die Zusatzbezeichnung „Spezielle Intensivmedizin“ und die Qualifikationen eines Leitenden Notarztes sowie des Ärztlichen Leiters Rettungsmedizin. Später folgten das Curriculum „Spezielle Schmerztherapie“ und die Zusatzbezeichnung „Palliativmedizin“.
Als im Jahr 2019 die erste HIPEC, also Bauchfell-Chemotherapie, im Reinbeker OP stattfand, unterstützte er die Onkologen bei der erfolgreichen Etablierung dieser neuen Methode. Als Qualitätsbeauftragter für die Transfusionsmedizin war es ihm wichtig, die Zahl der benötigten Bluttransfusionen auf ein extrem niedriges Maß herunterzufahren, was unserer Klinik erfolgreich gelungen ist. 2013 engagierte er sich in den Aufbau eines Palliativ-Care-Teams, lange bevor die Palliativstation durch die Gründung der Abteilung für Onkologie Form annahm.
Aber auch die Förderung des Nachwuchses war ihn immer wichtig. So kann seine Abteilung, bereits seit vielen Jahren und auch im bundesweiten Vergleich, mit exzellenten PJ- und Famulatur-Bewertungen glänzen. Aufgrund der vollen Weiterbildungsermächtigung für Anästhesie und Intensivmedizin durch die Ärztekammer Schleswig-Holstein, konnte seine Abteilung weit mehr als 60 Fachärztinnen und Fachärzte für Anästhesie sowie Intensivmedizinerinnen und Intensivmediziner hervorbringen und über 40 Notärztinnen und Notärzte.
Geschäftsführer Fabian Linke sagt: „Ich habe Thorsten Krause in den vergangenen Jahren als jemanden kennenlernen dürfen, der sich nicht allein durch seine enorme fachliche Expertise ausgezeichnet hat, sondern sich darüber hinaus auch menschlich stets für die Belange sämtlicher Kolleginnen und Kollegen in unserem Haus und auch für die Gesellschaft eingesetzt hat. So hat sich Thorsten Krause in der medizinischen Ethik engagiert sowie als 2. Vorsitzender des Vereins Edget Baandnet Children Center e.V., Hilfe für Äthiopien. Auch das Flüchtlingscamp 2015/16 in Wentorf und die vielfältigen Ukraine-Hilfsaktion unseres Krankenhauses hat er ebenfalls tatkräftig unterstützt, etwa durch das Zurverfügungstellen von Wohnraum.“