Patientenveranstaltung rund um die Prostata inklusive Show-Roboter
Die beiden Chefärzte der Abteilung für Urologie, Dr. David Marghawal (links) und Dr. Claus Brunken (rechts) sowie Oberärztin Dr. Katharina Mewes (vorn) referieren am Mittwoch, 26. November im St. Adolf-Stift rund um die Prostata. Besonderes Highlight ist ein Showroboter, den die Laien vor und nach den Referaten selbst ausprobieren können.
Rund um die Prostata, also um die Vorsteherdrüse, die unterhalb der männlichen Harnblase liegt und die männliche Harnröhre umschließt, geht es am Mittwoch, 26. November 2025 von 16 bis 19 Uhr im Krankenhaus Reinbek. Die Abteilung für Urologie hat ein spannendes Vortragsprogramm gestaltet, in dem es sowohl um Vorsorge geht, aber auch um Therapiekonzepte mit Laser und Wasserdampf bei gutartigen Vergrößerungen des Organs bis zur radikalen Prostata-OP mit dem da Vinci-Roboter bei Prostatakrebs.
Seit 2022 wird im Krankenhaus Reinbek das Roboter-System da Vinci Xi bei Eingriffen der Urologie und Viszeralchirurgie genutzt. Als Highlight der Patientenveranstaltung steht im benachbarten Klassenraum ab 16 Uhr ein echter da Vinci-Roboter bereit, an dem Laien unter Anleitung des Robotik-OP-Teams selbst mal Hand anlegen und Probe-Operieren können.
„Beim Meistern von kleinen Aufgaben werden die Laien merken, wie intuitiv sich die Konsole des Roboters bedienen lässt.“
Um 16.30 Uhr startet sein Chefarztkollege Dr. Claus Brunken die Vortragsveranstaltung mit dem Thema „Früherkennung von Erkrankungen der Prostata. Was macht der Urologe?“ Ich empfehle Männern ab 45, bei familiärer Vorbelastung bereits mit 40 regelmäßig den niedergelassenen Urologen zur Früherkennung von Erkrankungen der Prostata aufzusuchen. Die Bestimmung des PSA-Wertes im Blut gehört dazu. Durch eine systematische Überwachung können wir so Krebs früh erkennen. Je früher eine bösartige Erkrankung der Prostata erkannt wird, umso schonender kann die Behandlung gestaltet werden.“
Dr. Brunken hält auch den zweiten Vortrag unter dem Motto: „Zu oft, zu dringend, ungewollt. Wenn das Wasserlassen zum Problem wird. Symptome und Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung.“ Diese sehr häufige Erkrankung betrifft jeden dritten Mann ab 50 Jahren.
Meine Take-Home-Message ist: Nehmen Sie die Symptome wie häufigen und nicht kontrollierbaren Harndrang nicht hin. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Es gibt eine Vielzahl von Behandlungsoptionen, so dass ein individuelles Therapiekonzept erstellt werden kann, in dem das Ausmaß der Erkrankung und die Wünsche des Patienten Berücksichtigung finden. Moderne, minimal invasive Eingriffe wie die Laserenukleation und die Wasserdampfablation können die Lebensqualität zurückbringen.“
Wenn der niedergelassene Urologe in der Früherkennung einen auffälligen Befund festgestellt hat, geht es weiter: Die Oberärztin Dr. Katharina Mewes spricht über „Die Prostatabiopsie – Wann ist sie notwendig?“
„Bei einer suspekten PSA-Erhöhung sollte nach einem ausführlichen Patientengespräch ein moderne, so genanntes multiparametrische MRT der Prostata erfolgen. Zeigen sich im Schnittbild suspekte Areale, können diese später in einer Fusionbiopsie von Ultraschall und den MRT-Aufnahmen sehr gezielt Gewebeproben entnommen werden."
Mewes ergänzt: "Leider übernehmen noch nicht alle Krankenkasse die Kosten für ein so genanntes mpMRT, der Vorteil ist aber, dass im Falle eines unauffälligen Befundes auf eine Prostatabiopsie verzichtet werden kann.“
Die beiden letzten Vorträge hält Chefarzt Dr. David Marghawal. Der Titel: „Robotische Chirurgie der Prostata – der neue Therapiestandard“ verrät schon, dass für den Urologen kein Weg mehr am Roboter vorbeiführt: „Wir operieren bei uns in Reinbek quasi 100 Prozent der Prostatakarzinome mit unserem da Vinci. Neben den allgemeinen Vorteilen wie geringeren Blutverlust, weniger Schmerzen nach der OP, kürzerer Krankenhausliegezeit und einer schnelleren Erholung sind die besseren funktionellen Ergebnissen einfach überzeugend: Durch diese Technologie kann die Kontinenz sowie Erektionsfähigkeit beim überwiegenden Teil der Patienten auch bei kompletter Entfernung der Prostata erhalten werden und neuste Studienergebnisse gehen sogar von einer besseren Langzeitüberlebensrate aus.“
Zum Abschluss referiert Dr. Marghawal über „Robotik in der Medizin: Innovation und mögliche Grenzen“. Er blickt dabei weit in die Zukunft: Welche weiteren Verbesserungen bringen KI und Telechirurgie sowie eine echte Gefühlsübertragung für den Operateur. „Die nächste Generation an Robotern kann mir als Operateur durch ein Übereinanderlegen von MRT-Bildern genau sagen, wo ein Nerv liegt, der zum Erhalt der Potenz geschont werden muss. Wir sind aber noch weit davon entfernt, dass Roboter komplexe Operationen ohne menschliches Zutun durchführen. Und das ist auch gut so, denn ihnen fehlt ein ethisches Bewusstsein.“
Der Campus-Neubau liegt oberhalb der Rettungswache an der Hamburger Straße 45 / Ecke Loddenallee/ Parkpalette. Einlass ist ab 16.00 Uhr. Ein Imbiss wird gereicht.
Gutartige und bösartige Erkrankungen der Prostata
Von der Lasertherapie bei gutartigen Vergrößerungen des Organs bis zur radikalen Prostata-OP mit dem da Vinci-Roboter
- Mittwoch, 26. November 2025 von 16.00 bis 19.00 Uhr im Campus-Neubau
Vor und nach den Vorträgen können Sie als Patienten unter Anleitung des OP-Teams an einem echten da Vinci-Roboter Probe-Operieren
Vorträge (von 16.30 bis 18.00 Uhr inklusive Fragezeit)
- Früherkennung von Erkrankungen der Prostata. Was macht der Urologe?
- Dr. Claus Brunken, Chefarzt der Abteilung für Urologie
- Zu oft, zu dringend, ungewollt. Wenn das Wasserlassen zum Problem wird. Symptome und Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung.
- Dr. Claus Brunken, Chefarzt der Abteilung für Urologie
- Die Prostatabiopsie – Wann ist sie notwendig?
- Dr. Katharina Mewes, Oberärztin der Abteilung für Urologie
- Robotische Chirurgie der Prostata – der neue Therapiestandard
- Dr. David Marghawal, Chefarzt der Abteilung für Urologie
- Robotik in der Medizin: Innovation und mögliche Grenzen
- Dr. David Marghawal, Chefarzt der Abteilung für Urologie
Zur Vortragsveranstaltung inklusive Showroboter