Worldwide Candle Lighting – ein Leuchten wandert um den Erdball
Seelsorgerin Annemarie Nyqvist hat lädt am Sonntag, 14. Dezember zum Worldwide Candle Lighting für verstorbene Kinder in die Krankenhauskapelle des St. Adolf-Stiftes ein. Sie hat dort bereits für Eltern von fehlgeborenen Kindern eine Himmelssäule eingerichtet, an die sie einen Sternenstein hängen können, um ihrer Trauer einen Ort zu geben.
Weltweit werden am zweiten Sonntag im Dezember Kerzen für verstorbene Kind angezündet. Die im Fenster stehende Kerze macht auch nach außen sichtbar: „Wir trauern. Wir vermissen. Wir lieben unser Kind.“
Für Krankenhausseelsorgerin Annemarie Nyqvist vom St. Adolf-Stift ist dieser Tag eine Herzensangelegenheit.
„Durch die verschiedenen Zeitzonen wandern die Kerzenlichter sozusagen über den ganzen Globus. Weltweit vollziehen Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde dieses Ritual und erinnern damit an ihre Kinder. Alle Betroffenen zeigen damit ihre Verletzlichkeit und Trauer.“
Die Idee hinter dem „Worldwilde Candle Lighting“ sei der Gedanke, dass das Licht der verstorbenen Kinder auf immer scheinen möge. Hunderttausende Kinder und Jugendliche sterben jährlich. Die Ursachen dafür sind verschieden: Kinder, die nicht das Licht der Welt erblickt haben. Kinder, die kurz nach der Geburt verstarben. Kinder, die sehr lange krank waren. Kinder, die ein Unfall aus dem Leben gerissen hat. Kinder, die ohne jedes Vorzeichen aus dem Leben genommen wurden. Kinder, die ihr Leben selbst beendeten. Kinder, die durch Gewalt ums Leben kamen. Kinder, die aufgrund von Drogen ihr Leben verloren. Kinder, die als Erwachsene und dennoch als Kind ihrer Eltern gestorben sind. Kinder, die auf der Flucht vor Krieg, Terror und Hunger ihr Leben verloren.
Nyqvist: „Mit diesen Kindern verliert auch unsere Gesellschaft ein Stück von Zukunft und Hoffnung auf Zuversicht. Oftmals ist die Trauer so groß, dass es schwer ist, Worte und Austausch zu finden. Oftmals ist der Weg der Trauer besonders einsam. Dagegen möchten wir ein Zeichen setzen und alle Betroffenen und Berührten zu einer Gedenkandacht am Sonntag, 14. Dezember um 15.00 Uhr in der Kapelle des Krankenhauses St. Adolf Stift einladen.“
Seit 2023 gibt es in der Krankenhauskapelle des St. Adolf-Stiftes eine blau gestrichen Säule als ein Gedenkort für alle Menschen, die ein ungeborenes Kind verloren haben. An dieser Himmelssäule können Eltern, Geschwister, Großeltern zum Gedenken an die verstorbenen Kinder einen Gedenkstern anbringen, um der Trauer einen Raum zu geben. Die Betroffenen können einen kleinen Rohling von der Wand nehmen, den sie zuhause individuell gestalten und dann hier aufhängen können. Annemarie Nyqvist: „Diese Himmelsäule hat sich inzwischen schon gefüllt und man kann erahnen, dass die Menschen miteinander durch Anteilnahme und Trauer verbunden sind.“